Center Parcs Allgäu
- Konzept- und Masterplan als Grundlage für alle Planungsebenen
- Projektbegleitung von der Raumordnung bis zum Bauantrag
- Umsetzung aller freiraumplanerischen Inhalte
- Entwicklung und Umsetzung eines vielfältigen Spiel- und Freizeitangebotes
- Umsetzung eines Wasserkreislaufs mit Drei-Seen-System
- Erarbeitung einer Waldbilanzierung inkl. Kompensation
Auf dem waldbestandenen Gelände der ehemaligen Muna Urlau bei Leutkirch ist ein neuer Center Parcs Ferienpark mit 1.000 Häusern, einem Park Zentrum mit See und diversen Freizeitangeboten entstanden. Der Masterplan stellt alle wesentlichen Inhalte von Architektur über Infrastrukturen, Freizeiteinrichtungen und naturschutz- sowie planungsrechtlichen Vorgaben auf der rund 180ha großen Konversionsfläche zusammenfassend dar.
Für die Errichtung des Ferienparks als zivile Nachnutzung auf dem Areal der ehemaligen Munitionsanstalt bedurfte es der vollständigen Entmilitarisierung des Grundstücks, wie Rückbau aller Bunker, Gebäude und militärischen Altlasten.
Basis für das städtebauliche Layout bilden die Bestandsstrukturen, allen voran der Erhalt von Waldstrukturen sowie die Nachnutzung des vorhandenen Wegenetzes, als neues Erschließungssystem des Ferienparks. Dieses galt es mit der Grundkonzeption eines Center Parcs zusammen zu bringen: Um ein Zentralgebäude mit Allwetterschwimmbad und Gastronomie gruppieren sich Ferienhäuser, die in einen naturnahen Waldbestand eingebettet sind. Größere und kleinere Wasserfläche durchziehen und gliedern das Gesamtareal. An die Hauptzufahrt ist ein großer Parkplatz angegliedert, der nach dem Entladen alle Autos aufnimmt, da der Park für die Urlaubszeit autofrei ist.
Die Masterplanung vereint dabei die baulichen und freizeittouristischen Strukturen einer Ferienparkanlage mit den Belangen des Natur- und Umweltschutzes.
Das Layout des Masterplanes wurde dabei sukzessive weiterentwickelt. Um den Vorgaben zum Walderhalt, bzw. des Waldumbaus gerecht zu werden, wurde u.a. Ferienhausketten standortbezogen geclustert und behutsam platziert, sodass größere zusammenhängende Waldflächen im Waldverbund erhalten werden konnten. Ebenso wurden Wasserflächen verkleinert. Nach 10-jähriger Planungsphase wurde der Park im Sommer 2018 eröffnet.
Wassererlebnis
Die Außenanlagen am Zentralkomplex bilden den zentralen, gestalteten Freiraum der Ferienparkanlage und enthalten daher sowohl die wesentlichen Erschließungs- bzw. Versorgungsfunktionen als auch eine Fülle an Freizeit-, Spiel- Sport- und Aufenthaltsbereichen. Prägendes Element am Zentralkomplex ist die der Süd-West-Fassade vorgelagerte Wasserfläche mit einer Längenausdehnung von über 250m mit Holzbrücke und integrierter Insel. Zwischen dem Eingangsbereich des Gebäudes und dem See befindet sich eine ca. 30 x 70 m große gepflasterte Terrassenfläche, die einerseits die fußläufigen Verkehrsströme aufnehmen kann und anderseits gebäudenah als Gastronomieterrasse fungiert. Gestalterisch wird der See an dieser Stelle mit einer leicht diagonal verlaufenden Holzbrücke gequert.
Neben der Aufnahme und Verknüpfung mit Freizeitangeboten wie einem Bootssteg, ist die Wasserfläche auch in das Konzept der Regenwasserbewirtschaftung eingebunden. Hierbei wird über die Verbindung der Wasserfläche mit einem im nördlichen Bereich des Parks gelegen Speicherbeckens und einer thematisch inszenierten neuen Waldquelle, mit kaskadenartigem Bachlauf, ein Kreislaufsystem geschaffen.