FleetPark im TabakQuartier

  • Freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb
  • Schaffung eines zentralen Quartiersparks im Tabakquartier
  • "Landschaft fließt in die Stadt!"
  • Multicodierung von Grünflächen
  • Umsetzung in Bauabschnitten, Fertigstellung Bauabschnitt 1 im Sommer 2023
StandortBremen Woltmershausen
AuftraggeberinJustus Grosse Real Estate GmbH
RealisierungAb 2023 begleitend zur Quartiers­entwicklung
LeistungLPH 1-3
Ausführungsplanung & BauleitungASP Landschaftsarchitekten
SpielgeräteBaum.Haus.Bau Spielraumgestaltung
VisualisierungGärtner Christ Architektur­darstellung

„Von der historischen Zigarettenfabrik hin zum neuen Zukunftsquartier für Arbeiten, Wohnen und Freizeit“

– so beschreibt die Justus-Grosse Real Estate GmbH ihre Projektidee für das über 20 Hektar großen Gelände der ehemaligen Brinkmann AG in Bremen Woltmershausen (Ende der 1920er Jahre Europas größte Tabakfabrik).

 

Das Wettbewerbsgebiet für den Quartierspark und „Grüne Mitte“ im TabakQuartier besteht aus fünf Teilflächen. Hierbei bildet die „Grüne Mitte“ ein Gelenk bzw. eine Platzfläche, die als freiraumplanerischer „Dreh- und Angelpunkt“ für das gesamte Quartier dient. Die eher länglich gezogenen Flächen 1 und 2 sollen den späteren Quartierspark bilden. Die Flächen 4 und 5 sind als Grünverbindungen und Wegeachsen vorgesehen, welche das Quartierszentrum über den Gelenkpunkt der „Grünen Mitte“ nach Norden und nach Westen hin anbinden.

Fleet als identitäts­stiftende Struktur

Mit der Assoziation „Fleet“ lässt sich für den Quartierspark eine durchgängige, identitätsstiftende Leistruktur entwickeln. Die Typologie eines Fleets entspricht zudem auch dem definierten räumlichen Layout der Freiflächen. Der Quartierspark und die „Grüne Mitte“ können so als ein ausdrucksstarkes, landschaftliches Ensemble entwickelt werden. Es entsteht ein Freiraum, der mit seiner Eigenart und Struktur einen starken Rahmen schafft und im Zusammenspiel mit der Architektur, dem Lebensraum Tabakquartier neue Identität verleiht.

Das Fleet selbst verläuft durchgängig in den Teilflächen 1, 2 und 3 als circa 4 bis 5 Meter breites Band mit einem Bett aus Kies in unterschiedlichen Körnungen: Beach Pebbels, Wasserbausteinen und Findlingen. Wie ein trocken gefallenes Bach- bzw. Flussbett liegt das Fleet hierbei leicht eingetieft in der zentralen Achse des Parks. Seine Ränder säumen krautige und grasbestandene Vegetationsflure. Es dient der Parkentwässerung und kann optional für die Einleitung von Dachwasser aus den angrenzenden Baufeldern genutzt werden.

 

Das Fleet ist Leitstruktur, Retententions­raum, Streifraum und Spielort in einem.

Es verbindet alle Nutzungen und bietet selbst diverse Nutzungsoptionen an.

Bespielbare Landschaft -
Freiraum zum Eintauchen

Der „FleetPark“ mit seinen unterschiedlichen Typologien und strukturellen Dynamik integriert punktuell Spiel- und Sportangebote. Das Fleet wird hierbei selbst zum Spiel- und Bewegungsband, denn mit der Anordnung der Hauptwegeachse als rahmende Struktur wird das Innenleben am Fleet entschleunigt. Hier dominiert der „ruhige Fluss“ das Geschehen. Man taucht ein in die naturnahe, reich strukturierte Landschaft, die vielfältige Angebote beinhaltet sowie verschiedene Sitzgelegenheiten zum Verweilen und Beobachten bereithält. Ebenso verfügt der Freiraum über nutzungsoffene Bereiche, die für Streif- und Entdeckungstouren genutzt werden können oder einfach der Kontemplation dienen.

Naturnahe, insektenfreundliche Staudenpflanzung

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Thematisch passende Holzspielgeräte bieten abwechslungsreiche Spielmöglichkeiten (Entwicklung durch Firma Baum.Haus.Bau)

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Rutschenturm "Dalbe" von Baum.Haus.Bau gestaltet

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Einstieg in den "Fleet-Parcours"

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Herleitung des FleetParks: Übertragung der umgebenden Grünraum- und Gewässersysteme in den Quartierspark

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Visualisierung FleetPark (Gärtner + Christ)

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Die Grüne Mitte im FleetPark (Visualisierung von Gärtner Christ)

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Lageplan aktueller Stand

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Multicodierung braucht vielfältige Strukturen

An den Freiraum im Tabakquartier werden vielfältige Ansprüche gestellt, die in unterschiedlichen Themen- und Funktionslayer überlagert werden. Damit diese Zielsetzungen freiraumplanerisch wirksam umgesetzt werden kann, bedarf es einer strukturellen Aufladung der vorhandenen Flächenressourcen. Es braucht Topographie, Kanten, Auffaltung, Ränder, Einbauten und Elemente, die nicht nur „eindimensionale“ Zweckbindungen verfolgen. Der „FleetPark“ im Tabakquartier kann zu solch einem multicodierten, neuen urbanen Quartiersgrün werden, wenn wir es wagen die dynamischen, landschafts- und naturräumlichen Typologien einfließen zu lassen. Wie ein natürliches Fleet wird der „FleetPark“ dann in die Lage versetzt, die unterschiedlichen Nutzungsansprüche flexibel aufzunehmen: mal als bordvoller Spiel und Bewegungspark, mal als ausgetrocknetes, introvertiertes Flussbeet, mal als Retentionsfläche oder als identitätsstiftende Grünachse in einem lebendigen Quartier.